oder ein kleiner Trost muss sein.
Heute ist ein Rundflug über das Fjordland angesagt. Man gönnt sich ja sonst nichts. Eigentlich wollte ich über den Milford-Track fliegen, das hat aber nicht geklappt. Ein Handicap, wenn man alleine reist. Für Rundflüge brauchts immer mindestens 2 und es wollte einfach niemand anders diese Route mitfliegen. Pech oder Glück, wie man es nimmt, denn als Alternative wurde mir ein Flug zur Martins Bay, resp. zum See gleich davor angeboten. Dort sollte ein alter Jäger abgeholt werden, der mehrere Monate dort draussen war. Als ich an der Reception darüber sprach waren alle neidisch und wollten mit mir tauschen, da war ich überzeugt mit der Zusage das Richtige getan zu haben.
Allan, der Pilot, musste den Flieger vor dem Abflug zuerst noch vorbereiten. Das heisst hinausrundern, ans Pier bringen. Dann Oel und Kerosin auffüllen und schlussendlich hat er mir auch noch die Scheiben geputzt, damit die Fotos auch was werden. Das Wetter war leider nicht mehr so gut wie gestern, das heisst durch die hohe Bewölkung würde die Farbenvielfalt wohl etwas gebremst. Die Aussicht aber würde bleiben und sogar noch imposanter werden mit den Wolkenformationen.
Dann gings los. Der Start auf dem Wasser ist schon speziell, ganz anders als auf einer Piste. Und schon hoben wir ab und drehten ein Richtung Norden, Richtung Martins Bay.
Wir vermutet war die Aussicht grossartig. Die Fjordlandschaft von oben präsentiert sich als schroffe Felsen überzogen mit jungem Urwald. Die Täler gehen vielfach direkt in steile Hänge über und lassen nicht viel Raum für flache Bereiche. Die höchsten Spitzen sind schneebedeckt und an den Flanken gibt's Reste von ewigem Eis. Zeugen der Zeit als hier riesige Gletscher die hängenden Täler formten. Unglaubliche Kräfte mussten hier am Werk gewesen sein als die Felsen glattgeschliffen wurden.
Nach einem eindrücklichen Flug landeten wir auf dem Lake McKerrow der in die Martins Bay mündet in der Bucht unterhalb der Hokuri Hut. Von der Bucht aus konnte man die Hütte nicht sehen, da diese ein bisschen erhöht innerhalb des Waldes stand. Der Weg hinauf war nur kurz und so konnte ich trotz Handicap mit meinem Bein, einen kurzen Besuch machen. Man fühlte sich dabei wie an einem Set von Tarzan. Unglaublich die überwucherten Riesenbäume mit all den darauf wachsenden Nutzniessern. Der Aufenthalt war nur kurz, denn wir musssten wieder zurück und das nicht nur wegen den allgegenwärtigen Sandflies die in richtigen Wolken herumschwirrten.
Auch der Rückflug war eindrücklich. Wir flogen über Bergseen die von Gletschern gespeisen wurden. Vorbei an zahlreichen Wasserfällen und dann war da noch dieser riesige Landstrich mit den vielen weissen Punkten drauf. Leider wurden die Fotos davon nicht gut, da die Auflösung zu schwach war, aber wers nicht mit den eigenen Augen gesehen hat glaubt so was sowieso nicht. Da war eben dieses gesprenkelte Feld. Erst beimm zweiten hinsehen bemerkt man, dass sich die Sprenkel bewegen und realisiert, dass es sich um Schafe handelt, tausende von Schafen verteilt über eine riesige Weidefläche. Einfach unglaublich.
So war der eindrückliche Flug viel zu rasch zu Ende und doch ein kleiner Trost für den dummen Reitunfall.