oder Zugreise in die Vergangenheit und Begegnung mit den Königen der Lüfte (auf jedenfall hier am Meer)

-> Reisefotos vom 28. Tag

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind ja dünn gesäht in Neuseeland. Busse gibts ein paar Stadtlinien in den grösseren Städten oder die allgegenwärtigen Schulbusse die die Kinder auf dem Land einsammeln und in die Schulen bringen plus ein paar Überlandstrecken. Züge gibts noch weniger. Man sieht zwar hie und da Geleise oder kreuzt Bahnlinien. Züge habe ich auf meiner Reise nie gesehen.

Die heutige Zugreise führt mich in die Anfänge der Zugsgeschichte dieses Landes, wo die Züge noch wichtig waren und als Transportmittel für Waren und Material der Siedler dienten. Dunedin ist der Ausgangspunkt einer wichtigen Linie welche die Küste mit dem Inland verbindet, wo auf Farmen Wolle und Fleischprodukte als wichtige Exportgüter gewonnen wurden.

Die Reise mit der Taieri Gorge Railway führt wie es der Name vermuten lässt durch die Taieri Schlucht und überquert auf ihrer Wegstrecke zahlreiche Brücken und Viadukte und natürlich fehlen auch die Tunnel nicht. Als Schweizer Pendler hat man so seine Vorstellung vom Zugfahren, aber hier wurde ich von Anfang an in eine andere Epoche der Eisenbahngeschichte versetzt. Die Wagons sind noch originalwagen aus dem 19. Jahrhundert. Einzig die Diesellokomotive ist aus dem mittleren 20. Jh. Zu Beginn des Eisenbahnzeitalters wurden auf der ganzen Strecke Dampflokomotiven eingesetzt.

Das grösste und höchste Viadukt der Strecke gabs bereits zu recht früh nach der Abfahrt zu bestaunen. Mit über 160 Metern länge und einer höhe von 40 Metern eine imposante Stahlkonstruktion. Weiter gings an einem abgeschiedenen Landhaus vorbei. Das Haus besitzt kein Strom oder Wasseranschluss. Das Wasser wird direkt aus dem Fluss hinaufgepumpt. Ein weiteres Highlight ist Reefs Hotel, das wohl entlegenste Hotel Neuseelands, ist nur per Zug erreichbar. Die Fahrt dauert 2 1/5 Stunden und endet in Middlemarch, einen kleinen Kaff im Nirgendwo. Dort gabs einen kurzen Aufenthalt bevors wieder die gleiche Strecke zurück ging. Da der Zug nicht gewendet werden konnte hat man sich mit den Sitzen etwas besonderes einfallen lassen. Die Lehnen sind schwenkbar und können von der einen Seite auf die andere gekippt werden, so dass man auch bei der Rückfahr vorwärts fahren kann.

Nach der Rückkehr besuchte ich noch die Royal Albatross Kolonie auf der Bank Peninsula die Dunedin vorgelagert ist. Die Eindrücklichen Seevögel sind wahrliche Könige der Lüfte entlang der Küste und auf den Meeren. Mit Spannweiten bis über 3 Meter sind es riesige Seevögel, die mit bis zu 120 km/h durch die Luft rauschen. Kein Wunder habe ich praktische keine Fotos der Flitzer machen können. Da kaum meine kompakte kleine Kamera das erste mal an Ihre Leistungsgrenzen.

Zum Übernachten fuhr ich nach Oamaru, der Campingplatz dort liegt direkt beim öffentlichen Garten und war sehr gemütlich. Ich war froh nach der langen Reiserei ein ruhiges Plätzchen gefunden zu haben.