oder ein Fluss mit touristischer Vergangenheit

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Der Whanganui ist ein Fluss, welcher heute bekannt ist für seine Kanutrips. Man kann hier den einzigen Great Walk von Neuseeland machen, bei dem man nicht wandert, sondern paddelt und das über bis zu 5 Tage. In früheren Zeiten war der Fluss noch aktiver durch den Tourismus genutzt worden, insbesondere um die vorletzte Jahrhundertwende, also um 1900 herum. Da fuhren auf dem Fluss verschiedenste Dampfschiffe aller Grössen, bis hin zu grossen Raddampfern. Zu den besten Zeit hatte eines der grössten Hotels der Gegend bis zu 12'000 Übernachtungen im Jahr.

 

 

Übrig geblieben ist fast nichts. Die Hotels sind mehrfach abgebrannt. Die Schiffe ebenfalls oder sie sind gesunken. Den letzten Raddampfer hat man vor Jahren vom Flussgrund gerettet und restauriert. Er dampfert heute wieder als Touristenattraktion auf dem untersten Flussteil herum. Ansonsten ist es ruhiger geworden im Fluss, trotz der Jetboote, welche die Touristen, mit und ohne Kanus, von hier nach da fahren. Da Wasser nicht gerade das Lieblingselement von Karin ist, bin ich heute alleine unterwegs. Ich mache den All-in-one Adventure Tagestrip mit Jetboat, Wanderung zur Bridge to Nowhere, sowie einem 2h stündigen Kanu, rsp. Kajaktrip, da ich als Einzelperson besser in einem Kajak verstaut bin.

 

 

 

 

Unser Maori Guide weiss viel zu erzählen von der Gegend, ist doch seine Familie seit mehreren Generation in dieser Gegend und sein Urgrossvater hat die touristischen Glanzzeiten noch selbst aktiv mitbekommen. Der Ausflug ist eine perfekte Kombination an Unterhaltung und Aktivität. Zuerst geht es rund 1h mit dem Jetboat stromaufwärts und man erhält immer wieder spannende Einblicke in die Geschichte des Flusses, von den Maorikriegen, die hier stattfanden, bis in die aktuelle Gegenwart. Dabei werden auch Flora und Fauna erklärt oder Naturgewalten geschildert, wenn der Fluss Hochwasser führt und meterlange Baumstämme herumschleudert. Nach dem Jetboat folgt der Wanderteil zur Brücke im Nirgendwo, gebaut und nie richtig durch eine Strasse erschlossen und in den 60er sogar mit Gras überwachsen. Heute wohl eine der meist fotografierten Brücken Neuseelands.

 

 

 

Nach einer kurzen Boatsfahrt zurück, heisst es dann umsteigen auf das Kajak oder Kanu, für die 2er und 3er Gruppen. Gemütlich paddelnd gehts so langsam Stromabwärts. Der Fluss hat in diesem Bereich sehr wenig Gefälle und fliesst nur gemächlich dahin. Es gibt auf unserem Weg nur 3 Passagen von kleineren Stromschnellen, welche zu überwinden sind. Wir wurden jedoch gut instruiert und wer sich an die Anweisungen hielt blieb auch trocken. Ein Paar wollte trotzdem die "50:50 - Rapids" ausprobieren und kenterte dabei. Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert und nach dem das Kanu wieder gekehrt und vom Wasser befreit wurde, konnten auch sie den Rest des Weges hinter sich bringen.

 

 

 

 

 

Whanganui ist auch der Name des Städtchens an der Mündung des Flusses. Bekannt ist Whanganui nicht nur für den gleichnamigen Fluss, sondern auch für die schwarzen Strände, wegen des vulkanischen Ursprungs des Sandes, sowie seinen Sonnenuntergängen.