oder wenn einer eine Reise tut, dann lacht die Sonne, "leider" sind wir zu zweit. Winken

-> Reisefotos vom 36. Tag

Heute gehts weiter von Christchurch nach Kaikoura. Obwohl wir in der Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel bewundern konnten, war es am morgen bereits wieder trüb. Eine dicke Wolkendecke liess uns ahnen was heute auf dem Programm stand.

Und prompt war es so, wir sind kaum losgefahren hat es angefangen zu regnen, zuerst noch gemächlich, doch je länger die Fahrt ging, desto intensiver wurde der Regen.

Wir waren froh, dass wir unterwegs nicht viel Sehenswertes verpassten, denn die Strecke nach Kaikoura beinhaltet mehrheitlich Küsten- und Hügelstrassen ohne nennenswerte Auffälligkeiten.

Das einzige das wir anschauen gegangen sind, sind die Cathedrals, imposante, kliffartige, fast senkrecht abfallende Sandsteinformationen. Der Name wurde wohl nicht zufällig gewählt sehen doch einige Felsen aus wie die Türme von Kathedralen.

In Kaikoura besuchten wir noch das Städchen und merkten schnell, das hier alles auf die Tierwelt des Meeres eingestellt ist. Aber seht doch selbst auf den Fotos. Übrigens muss hier wohl auch ein Österreicher seine Bar haben. Er hat hier aber natürlich nicht "AHIRSCH" gesehen, sondern "ADELPHI"
Lachanfall

oder wenn dich das Goldfieber packt.

-> Reisefotos vom 35. Tag

Heute können wir gemütlich ausschlafen, denn wir werden erst um 10:00 Uhr von Linda zu unserer Morgentour nach Shantytown abgeholt. Shantytown ist eine rekonstruiertes Goldgräberstädtchen und gibt einen Einblick in die Zeit des Goldfiebers Mitte des vorletzten Jahrhunderts.

Das erste das Leute an die rauhe Westküste gebracht hat ist das Gold. Erst später wurde in dieser Gegend Holz und dann auch Kohle abgebaut, wobei letztere bis heute ein Exportgut geblieben ist. Die Holzindustrie kam sehr rasch nach den Goldsuchern, denn Holz wurde für alles mögliche gebraucht. Shantytown gibt auch hier einen Einblick.

Schon nach dem Durschreiten sind wir gefesselt vom riesigen Wasserrad, dass unsere Blicke fesselt. Kurz gefolgt von der Dampflokomotive die im Bahnhof wartet. Das Riesenrad dient übrigens zum Antrieb einer Hammerwalze die abgebautes goldhaltiges Erz zu Sand zertrümmert, damit es nachher ausgewaschen werden konnte.

Wir machen uns auf zum Dampfzug und reisen auf einer kurzen Strecke mitten in den angrenzenden Regenwald. Genau gleich wie es früher zur Holzgewinnung gemacht wurde. An der Haltestelle dürfen wir einen Einblick in den Führerstand riskieren und sehen das die Glut des Kohlefeuers im Brennkessel. Auf dem Rückweg halten wir an einem restaurierten Sägewerk und erhalten einen Hauch von Ahnung der Knochenarbeit die hier tagein tagaus geleistet wurde.

Nach der Rückkehr ins Städtchen besichtigen wir die unterschiedlichsten Handwerkshäuschen, Banken, die Kirche, ein Hotel, die Schule, das Gefängnis, die Feuerwehr und sogar ein Spital und ein chinesisches Viertel. Mit viel Liebe wurde hier das Leben der Goldgräber und frühen Siedler aufwendig rekonstruiert und dargestellt. Wir erfuhren, dass man lieber gesund blieb, denn die Gedanken bei der Besichtigung des Spitals waren schon ein bisschen gruselig. Oder dass 12 Quadratmeter für Laden, inkl. Wohnung reichten. Oder dass es schon dazumal Reiche und Arme gab, die einen mit 2. stöckigen Häusern und die andern mit Baracken gerade mal gross genug für eine Holzpritsche und einen kleinen Kamin zum Kochen und sich aufwärmen.

Das Leben war sicher hart und entbehrungsreich. Auf jedenfall für die meisten der Goldsucher. Und doch hat uns beim Goldwaschen auch ein bisschen das Fieber gepackt. Wo ist wohl das Gold, habe ich jetzt schon alles mit dem Sand aus der Schüssel gekippt, nein da glänzt doch was, ja da ist wirklich Gold, ich habs geschafft!

Shantytown wird uns in guter Erinnerung bleiben und Linda bringt uns zurück nach Greymouth wo der TranzAlpine bereits wartet. Und wir warten dann auch noch ein bisschen bis er mit fast stündiger Verspätung Richtung Christchurch abfährt.

Wir passieren eine der bereits geschlossenen Kohlenminen entlang des Flusses. Noch heute zeugt die grosse Zufahrtsbrücke von der ehemaligen Wichtigkeit dieser Miene. Sie war auch Schauplatz des grössten neuseeländischen Grubenunglücks mit über 60 toten Kumpels. Kohle wird heute noch in verschiedenen Bergwerken entlang der Küste abgebaut und in alle Welt exportiert, da sie von hoher Qualität mit sehr guten Brennwerten ist.

Das Wetter bleibt uns auf der Weiterreise hold und während sich im Westen die Wolken auftürmen entfliehen wir wieder zurück in den Osten durch den Tunnel der Sonne entgegen. So können wir die auf der Hinfahrt verpassten Fotoshootings nachholen und gelangen ohne weitere Verzögerung nach Christchurch.

Diesmal ist auch das Wetter im Osten gut und so können

oder von Klischees und anderen Märchen

-> Reisefotos vom 34. Tag

Wir haben uns entschieden an Stelle zur Westküste zu fahren die Reise per Zug zu machen. In Verbindung mit einer Übernachtung in Greymouth ergeben sich so sogar Gelegenheiten für zwei geführte Touren zu Sehenswürigkeiten der Westküste.

Die Reise mit dem TranzAlpine von Christchurch nach Greymouth gehört zu den weltweit schönsten Zugreisen und wird in vielen Reiseführern empfohlen. So waren wir überzeugt, das Richtige gewählt zu haben. Vor der Abreise galt es sich gut zu rüsten für den Westen. Die Küste ist bekannt für das schlechte Wetter, da die Regenwolken welche von der Tasman Sea herkommen an den Bergflanken des Westens abregnen. Das feuchte Klima sorgt auch für die frappanten Unterschieden von West zu Ost und nicht zuletzt auch für die lästigen Sandflies, die hier zahlreicher auftreten als anderenorts. So jedenfalls steht es in jedem Reisebuch und wird dir von jedem Westküstlern in den Infozentren beschworen. Darum packen wir genügend warme Sachen ein und sprayen uns schon früh morgens mit Anti Brumm ein, zumindest ich, da ich die Erfahrung Sandflies noch reizend, im wahrsten Sinne des Wortes, vom Milford Sound in Erinnerung hatte.

Die Zugskomposition wird von 2 neueren Dieselloks gezogen und fährt etwas zügiger als bei der ersten Reise durch die Taieri Gorge. So kommen wir schnell voran. Leider ist das Wetter im Osten nicht das beste und so gibts nicht allzuviele Fotos von diesem Reiseabschnitt. Kurz vor dem Arthurs Pass durchqueren wir eines der längsten Eisenbahntunnels Neuseelands und landen o Wunder im sonnigen Westen. Entgegen allen Unkenrufen geniessen wir einen strahlend blauen Himmel und eine herrliche Aussicht. Auf unserer Reise kommen wir am Lake Brunner vorbei, der den Christchurchianern als Sommerferienausflugsziel dient. Trotz den Vorbehalten gegenüber dem schlechten Wetter im Westen.Winken

In Greymouth beziehen wir uns Hotelzimmer und stärken uns ein bisschen bis wir von Linda abgeholt werden. Sie ist unser Tourguide zu den Punakaiki Pancake Rocks und Blowholes. Wir fahren der Küstenlinie entlang und geniessen den Ausblick auf die Tasman Sea, dem Meeresabschnitt zwischen Neuseeland und Australien.

Spätestens wenn Ihr die Fotos der Pancake Rocks anschaut versteht ihr wieso sie so getauft wurden. Pancake auf Deutsch Pfannkuchen werden hier relativ dick gemacht und gestappelt; und genau so sehen die Felsformationen aus.

Das schöne Wetter hat auch seine Nachteile. Da es nicht allzu windig war, reichte die Flut nicht aus um die Blowholes in Aktion treten zu lassen. So gab es keine Wasserfontänen zu sehen, welche durch Wellenbrecher erzeugt werden, die die Wassermassen durch natürlich entstanden trichterartige Felsformationen drücken. Aber der Anblick der Felsen und des Meeres im Hintergrund war auch so von einer unbeschreiblichen Faszination und Zeitlosigkeit.

Ach ja übrigens Sandflies, gabs praktisch keine, somit war auch der 2. Vorbehalt für Westküstenreisen gegenstandslos. Obwohl mich dann auf dem Truman Track am Meer unten doch noch eine erwischt hat. Selber Schuld, wenn man meint, man müsse sich die Schuhe ausziehen und die Hosen hochkrempeln.

Ein bisschen kritisch wollen wir ab all der überschwenglichen Freude, aber doch mal sein. Die Brauerei-Tour durch die Monteith's Brauerei war dann doch eher eine Enttäuschung. Das Bier ist zwar hervorragend und dem Speights ebenbürtig, aber die Tour war so was von steril und die Brauerei so ohne Charme, dass wir froh waren als es endlich vorbei war. Auch das anschliessende Essen im BBQ-Package war mehr eine Touristenabfertigung als sonst was. Egal, Schwamm drüber, das gibts halt manchmal auch.
Kleiner Rat für alle die ebenfalls NZ besuchen, vergesst die Monteith's Tour und belasst es beim Trinken von Original und Celtic. Besucht stattdessen die Speight's Tour in Dunedin.