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- Geschrieben von Kälin Edgar
oder "in vino veritas", im Wein liegt die Wahrheit. Hicks
Heute ist die Weintour durch das Marlborough County angesagt. Direkt hinter Blenheim erstreckt sich ein Tal, das wie geschaffen für die Weinreben zu sein scheint. Eingekesselt zwischen zwei Bergketten gibt es hier ein warmes Mikroklima, das optimal für die Reifung der Trauben ist.
Wir werden kurz vor Mittag vom Tourbus abgeholt und sausen los zum ersten Weingut. Um es gerade vorweg zu nehmen Wither Hills hinterliess für mich von allen besuchten Weinkellereien den besten Eindruck. Obwohl sie nicht zwingend bei allen Traubensorten die besten Weine hatten ,war doch der Charme der Gebäude, das Ambiente des Degustationsraumes und das ganze Drumherum, das was mich am meisten überzeugt hat. Hier wird sehr zuvorkommend auf den Gast und potentiellen Käufer eingegangen und in freundlicher Weise jeder einzelne Wein mit seinen Charakteristikas erklärt. Man hätte hier auch gut den Rest des Tages verweilen können, aber auf uns warteten noch 5 andere Kellereien.
Bei der nächsten Kellerei gab es dann eine feines Mittagessen auf der Veranda, des gleichnamigen Restaurants. Die Sonne lachte uns ins Gesicht und während in der Küche das Essen zubereitet wurde, konnten wir bereits zur nächsten Degustation schreiten. Die Stimmung war gut und zumindest der Rotwein hier ebenfalls.
Und weiter gings. Kellerei folgte auf Kellerei und jede hatte Ihre Eigenheiten. Vom schönen Garten über den Keller, bis zum Skulpturenweg gab es neben den Weinspezialitäten einiges zu sehen. Wir degustierten weiter. Das Gebiet hier ist bekannt für seine Weissweine aus Sauvignon blanc und Chardonnay Trauben. Viele Kellereien haben auch Dessertweine im Angebot. Manche davon Spätlesen, andere speziell gekeltert aus süsseren Traubensorten wie Gewürztraminer zum Beispiel. Natürlich wird auch Rotwein angebaut, aber man merkt, dass dies nicht der Hauptfokus ist. Nichts desto trotz können wir doch den einen oder anderen feinen Tropfen Pinot noir testen. Manche Kellereien haben auch Spezialitäten im Angebot, wie Merlots oder sogar Montepulciano. Dies ist aber eher selten und teilweise probieren wir auch von den letzten Flaschen, da die Produktion bereits eingestellt wurde.
Nach den Kellereien gehts, schon leicht beschwipst, zu einem kleinen Marktplatz, wo alles aus der Region zu haben war. Wir degustierten nebst Olivenöl und Essigen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, auch feine Schnäpse und Liköre und kamen nicht darum herum uns ein kleines Fläschchen für unsere stetig wachsende Küchensammlung an allerlei Nützlichem und Kulinarischem zu kaufen.
Doch der krönende Abschluss des Tages war die nächste Haltestelle. Eine kleine schmucke Schokoladenfabrik an einer Kreuzung inmitten von Reben. Wir bekamen nur einen kleinen Versucher, aber der hat uns restlos überzeugt. Der Schokospezialitäten aus Caramelscheiben überzogen mit feinster Milchschokolade voll von knusprigen Macadamianüssen konnten wir nicht widerstehen.
Einfach Lecker!
Selbstverständlich haben wir uns auch hier nicht nehmen lassen eine Packung zu ergattern.
So ging ein genussreicher Tag versüsst zu Ende.
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- Geschrieben von Kälin Edgar
oder von tollkühnen Rittern in ihren fliegenden Kisten
Heute geht's weiter von Kaikoura nach Blenheim. Die Wetterprogosen für Blenheim waren vielversprechend, auch wenn wir am Morgen wider Erwarten bei der Abfahrt Nieselregen hatten.
So fahren wir entlang der Coastal Scenic Route aufwärts Richtung Norden und tatsächlich wird das Wetter besser. Das Spiel zwischen Wolken und Sonne zaubert wunderschöne, farbenprächtige Stimmungen auf die Küstenlinie und das Meer. Türkisfarben in allen Variationen sind zu bewundern.
Wir machen in der Mitte noch einen kurzen Abstecher zu einer riesigen Meersalzgewinnungsanlage. Schon von weiten sind die angehäuften weissen Salzberge gut zu erkennen. Leider ist die Besichtigung der Anlage aus Sicherheitsgründen nicht möglich, aber auch von aussen bekommen wir einen Eindruck der Grösse der Anlage. Dank einer Broschüre die man uns als "Entschädigung" überreicht erfahren wir viel Wissenswertes über das Salzwerk.
Das Werk nutzt den Lake Grassmere zur Salzgewinnung. Dazu wurde der rund 1800 Hektar grosse See in verschiedene Konzentrierungsbecken unterteilt, wobei der grösste davon immer noch fast 700 Hektaren gross ist und Wasser enthält, dass etwa den doppelten Salzgehalt des Meeres aufweist. Durch 10 Becken hindurch dann dieses Wasser Schritt um Schritt weiterkonzentriert. In 5 Sättigungsbecken wird das Wasser bis zum Sättigungsgrad zu Ende konzentriert. Von hier geht es dann in flache Kristallisationsbecken, wo das Restwasser an der Sonne kondensiert und das Salz als Rohprodukt übrig lässt. Dieses wird heute maschinell gewonnen, gereinigt und in ganz Neuseeland verkauft. Die jährliche Produktion liegt bei 40'000 Tonnen Salz. Übrigens ist die pinkig, rötliche Verfärbung der Konzentrationsbecken auf einzellige Algenorganismen zurückzuführen. Unglaublich, dass die Einzeller überhaupt überleben, wenn man bedenkt, welch massive Salzkonzentration wir hier haben.
Nach diesem kleinen Exkurs in die Salzgewinnung Neuseelands geht es weiter und schon bald tauchen die ersten Rebbauanlagen in den Hügeln entlang der Strasse auf. So erhalten wir einen Vorgeschmack auf den morgigen Tag, den wir für den Besuch der Weingegend reserviert haben.
Da der Tag noch jung ist entschliessen wir uns noch das Fliegermuseum in Omaka zu besuchen. Peter Jackson (Regisseur von Herr der Ringe und King Kong, Anm. d. Red) ist der Patron des Museums und Teile seiner Bühnenbildspezialisten sollen mitgeholfen haben die Ausstellung zu gestalten. So starten wir neugierig unseren Museumsrundgang. Und wahrlich, auch hier wie bereits in Wanaka, wird das Leben der Ritter der Lüfte unglaublich plastisch wiederbelebt. Die Replikas und teilweise auch orginale der Flugzeuge ziehen uns sehr schnell in ihren Bann und man staunt nicht nur ab den Kisten, sondern erfährt auch in alten Stummfilmdokumentationen mehr über deren semiindustrielle Produktion. Zur Herstellung wurde die Arbeit während der Kriegszeit, wohl aus Mangel an Männern, mehrheitlich von Frauen erledigt. So vergeht die Zeit um Fluge und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, denn die Bühnenbilder erzählen fantastische Geschichten, die sich tatsächlich so abgespielt haben. Das zentrale Element des Museums ist die Ehrenhalle des "roten Barones", dem wohl bekanntesten Fliegerass des ersten Weltkrieges. Hier werden wir Zeuge seiner Erfolge, aber auch seines tragischen Endes. Von seinem 3-Decker ist nicht viel übrig geblieben, nicht wegen der Bruchlandung, die er noch knapp schaffte bevor er an Blutverlust wegen seiner zugezogenen Schussverletzung starb, sondern weil die Schar Soldaten die in aus dem Flugzeug barg sich jede Menge Souvenire unter den Nagel rissen. Einige Teile konnten durch die wirren der Zeit gerettet werden und sind heute in verschiedenen Museen zu besichtigen. Hier in Omaka, wird der Stofffetzen mit dem Kreuz, welches auf die Flügelbespannung gemalt wurde, ausgestellt.
Das letzte was wir am heutigen Tag lernten war, dass die Weinkellereien nur am Tag zu besichtigen sind und zwar nur bis 5 Uhr nachmittags, dann ist Schluss. Wir standen vor verschlossenen Türen als wir unwissend später eintreten wollten.
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- Geschrieben von Kälin Edgar
oder von sanften Riesen und sonnenhungrigen Faulpelzen.
Heute durften wir früh aufstehen, denn die Whale Watching Tour ging schon früh los. Als Entschädigung für die kurze Nacht gab es dafür einen zauberhaften Sonnenaufgang, der einen wolkenlosen Tag einläutete.
Warm eingepackt, am Morgen war es noch ziemlich, spazierten wir zum Gebäude des Veranstalters. Nach dem Check In warteten wir auf den Bus der uns abholen und zu unserem Katamaran bringen sollte.
Der Hafen befand sich in der Südbucht direkt hinter Kaikoura und das moderen Boot, das zusammen mit den Schwesterschiffen speziell für die Walbesichtigung konstruiert wurde, wartete im Hafen dümpelnd auf uns.
Als die Fahrt los ging, wussten wir wieso empfohlen wurde Medis gegen die Seekrankeit zu sich zu nehmen. Trotz ruhiger See mit kleinen Wellenbergen von max 2 Metern, schaukelte der Katamaran teilweise recht stark und man kam sich vor wie auf einer Achterbahnfahrt. Weisse Gischt spritzte teilweise so hoch neben den Fenstern des Passagierraumes vorbei, dass die ganze Sicht versperrt wurde. Glücklicherweise war dies nur bei voller Fahrt zum Zielort der Fall.
Unterwegs erhielten wir allerlei spannende Informationen über Wale der Gegend und die Besonderheit der Gegend selbst. Es gibt nämlich weltweit nur 7 Plätze, wo Wale so nahe an der Küste besichtigt werden können. Andernorts sind Reisen von bis zu einer Woche nötig. Hier vor Kaikoura sorg ein nährstoffreicher Tiefseegraben für ein vielfältiges Nahrungsangebot für die riesigen Meeressäuger. Der Pottwal, unsere Tourzeil, ist der grösste Fleischfresser der Erde. Mit einer Länge von bis zu 20 Meter ist er nach dem Blau- und Buckelwal die 3. grösste Walart in den Weltmeeren.
Bei Walbesichtigungstouren gehört auch eine Portion Glück dazu. Die Wale tauchen jeweils nur für kurze Zeit auf, dann wieder für 1 - 2 Stunden in die tiefen abzutauchen um auf Nahrungsjagd zu gehen.
Wenn sie an der Oberfläche sind erkennt man ihre Anwesenheit anhand der Fontäne die sie regelmässig ausblasen. Desweiteren ist auch ihre Echolotung zu empfangen. Man muss wissen, dass die Tiere über ein ausgeklügeltes Echolotsonar verfügen, dass ihnen die Navigation in der stockfinsteren Tiefsee erlaubt.
Und dann ist es soweit, wir sehen in der Ferne die Fontäne und das Schiff nähert sich sich dem sanften Riesen, der sich von uns nicht stören lässt. Es ist ein erhabener Anblick den Meeresgiganten so friedlich im Wasser zu sehen. Und als er abtaucht und uns seine Schwanzflosse präsentiert, bleibt ein Kloss im Hals stecken, aber der majestätischen Erhabenheit des Momentes.
Wir sind mit viel Glück gesegnet und dürfen noch 3 weitere Pottwale von nahem bewundern und jedesmal ist es wieder der gleiche ungemein prägende friedliebende erfüllte Eindruck der zurück bleibt. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
Am Nachmittag machten wir dann noch eine kleine Velotour zur Seal Colony und spazierten entlang der Klippe von wo aus eine schöne Aussicht auf die Halbinsel von Kaikoura zu geniessen war.
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